Terminplaner (Moodle)
Der Terminplaner in Moodle ermöglicht die Organisation von Terminen in Kursen, wie die Vergabe von Sprechstundenzeiten, Referats- oder Prüfungsterminen. Die Kursleitenden können die Teilnehmendenzahl pro Termin begrenzen und eine Mindest- und Höchstzahl von Terminen festlegen, zu denen sich die Teilnehmenden anmelden können. Es gibt eine Wartelistenfunktion. Wenn der Kurs schon voll ist, kann man sich auf die Warteliste setzen, bei der man benachrichtigt wird, wenn ein Platz frei wird.
Inhalt
Testergebnisse
Stand: April 2025
Die Testpersonen haben alle Funktionen des Terminplaners aus Teilnehmendensicht ausprobiert: Termine buchen, sich von Terminen abmelden, sich auf Wartelisten setzen sowie einen Überblick über die eigenen Termine gewinnen. Der Terminplaner ließ sich von allen Testpersonen mit ihren assistiven Technologien bzw. Arbeitstechniken aufrufen und bedienen. Eine Ausnahme bilden die zusätzlichen Informationen in einem Tooltip, die zu Terminen eingetragen werden können (s. Screenshot 1 im Reiter Screenreadernutzung). Sie konnten mit dem Screenreader und der Tastatur nicht erreicht werden. Alle Testpersonen haben gewisse Mängel in der Usability berichtet und mussten sich erst mit dem Planer vertraut machen, um alle Funktionen richtig zu verstehen. Sie haben einige Vorschläge zur Verbesserung der Usability gemacht.
Die Testungen sind auf der Moodle-Plattform der TU Dortmund in der Moodle-Version 4.5 im März 2025 durchgeführt worden.
Übersicht: Usability bei verschiedenen Arbeitstechniken
Hilfsmittel/Arbeitstechnik | Testergebnis | Empfehlung |
Screenreader | funktioniert gut | + |
Tastaturbedienung | funktioniert gut | + |
Vergrößerung über Browser (200 Prozent) | funktioniert zufriedenstellend | o |
Vergrößerung mit ZoomText | funktioniert gut | + |
+= gut geeignet; o = mittelmäßig geeignet, Anpassungen nötig; - = ungeeignet
Hinweise zur Nutzung
Hinweise für Lehrende
- Der Terminplaner kann von allen Studierenden unabhängig von der assistiven Technologie bedient werden.
- Es empfiehlt sich, den Studierenden eine kurze Anleitung zu geben, wie der Terminplaner funktioniert.
- Wenn im Tooltip Zusatzinfos für die Termine gegeben werden, sollten die Infos auch über einen zweiten Weg zur Verfügung gestellt werden, wenn Studierende im Kurs sind, die keine Maus benutzen können oder die mit Screenreader arbeiten. Die Infos könnte z.B. in einem Dokument oder Textfeld bereitgestellt werden, das vor oder nach dem Terminplaner in den Kurs gestellt wird.
Moodle Test-Testergebnisse im Einzelnen nach EN-Norm 301 549 mit Empfehlung für Entwickler*innen
Wir führen die in den Tests gefundenen Barrieren hier sortiert nach den Richtlinien der gültigen europäischen Norm EN 301 549 auf, auf die die BITV 2.0 des Bundes und der Länder verweisen. Die Richtlinien beschreiben die zu erfüllenden Erfolgskriterien. In der WCAG 2.1 sind zusätzlich Techniken angegeben, wie die Kriterien erfüllt werden können. BITV, EN 301 549 und die WCAG 2.1 sind deshalb wichtige Dokumente für die Entwickler*innen, um ihre Anwendungen barrierefrei zu programmieren. Der ARIA Authoring Practices Guide (APG) der W3C gibt zudem Hinweise zur Programmierung barrierefreier Webseiten. Die Nummern der Überschriften entsprechen den Kapitelnummern der EN 301 549.
9.1 Wahrnehmbar
9.1.4 Unterscheidbar
9.1.4.10 Inhalte brechen um
Die Tabelle erzwingt ab 125 Prozent Vergrößerung horizontales Scrollen. Dies ließe sich vermeiden, wenn ab einer bestimmten Vergrößerung per Media Queries in eine Listenstruktur umgeschaltet wird.
9.1.4.13 Eingeblendeter Inhalt bedienbar
Die Zusatzinfos zu den Terminen im Tooltip erscheinen nur bei Maus-Hover (also beim Darüberfahren mit der Maus), nicht aber, wenn das Element per Tastatur fokussiert wird (s. Screenshot 1 im Reiter Screenreadernutzung). Die Zusatzinhalte müssen auch per Fokus (z. B. mit der Tab-Taste) aufrufbar sein.
9.2 Bedienbar
9.2.4 Navigierbar
9.2.4.3 Schlüssige Reihenfolge bei der Tastaturbedienung
Nach einer Terminbuchung mit Screenreader oder Tastaturbedienung springt der Fokus unerwartet aus der Tabelle an den Seitenanfang, anstatt logisch beim nächsten Termin zu bleiben.
9.3 Verständlich
9.3.1 Vorhersehbar
9.3.1.1 Keine unerwartete Kontextänderung bei Fokus
Nach einer Terminbuchung mit Screenreader oder Tastaturbedienung springt der Fokus aus der Tabelle an den Seitenanfang.
9.4 Robust
9.4.1 Kompatibel
9.4.1.2 Name, Rolle, Wert
Nach einer Terminbuchung mit Screenreader oder Tastaturbedienung springt der Fokus aus der Tabelle an den Seitenanfang. Dies kann an einem ungeeigneten ARIA-Handling liegen, das zu einer unklaren bzw. nicht standardkonformen Fokussteuerung führt.
Usability Empfehlungen
- Es wäre einfacher, wenn die Termine, bei denen man auf der Warteliste steht, in einer eigenen Liste angezeigt werden.
- Hilfreich wäre eine Filtermöglichkeit, die alle ausgebuchten Termine anzeigt.
- Bei An- oder Abmeldung von einem Termin wird ein Bestätigungsdialog gewünscht, mit dem die jeweilige Aktion bestätigt oder abgebrochen werden kann.
Lizenzhinweise
Lizenziert unter CC BY 4.0. Zitiervorschlag: „Moodle Terminplaner – Ergebnisse der Barrierefreiheits- und Usabilitytests und Empfehlungen zum Einsatz in Studium und Lehre. Kompetenzzentrum digitale Barrierefreiheit.nrw, Technische Universität Dortmund, Stand: April 2025“, CC-BY 4.0.
Ausgenommen von der Lizenz sind die verwendeten Logos und die Screenshots der Programmoberfläche.